US-Zölle werden Mercedes & Co. schaden

Überlegt Mercedes Rückzug von Einstiegsmodellen in den USA?

US-Zölle werden Mercedes & Co. schaden: Überlegt Mercedes Rückzug von Einstiegsmodellen in den USA?
Erstellt am 2. April 2025

Hat der von US-Präsident Trump angekündigte Handelskrieg mit dem Rest der Welt auf Mercedes-Seite erste Opfer gefunden?  Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, dass man in Stuttgart  in Betracht ziehe,  den Verkauf seiner Einstiegsmodelle in den USA aufgrund der hohen Zölle von 25 % auf importierte Pkw einzustellen.

Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, könnten die US-Zölle auf importierte Fahrzeuge dazu führen, dass der Vertrieb der günstigsten Modelle wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist. Auf der Streichliste stünde zum Beispiel der Mercedes-Benz GLA, welcher in den Vereinigten Staaten ab 43.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 40.000 Euro) angeboten wird. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, heißt es bei Bloomberg. Laut Nachrichtenagentur Reuters dementiere Mercedes-Benz den Bloomberg-Bericht. Ein Mercedes-Sprecher habe Reuters per Email mitgeteilt, dass die Bloomberg-Nachricht jeglicher Grundlage entbehre.

Artikel vom 27.03.2025: Es drohen Milliardenverluste und Jobabbau

US-Präsident Trump hat für alle Autoimporte in die USA Importzölle in Höhe von 25 Prozent, die ab April gelten sollen, angekündigt. Sie könnten Europas Automobilindustrie ins Wanken bringen. Eine Analyse der Unternehmensberatung Kearney warnt vor Milliardenverlusten und dem möglichen Abbau von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen. Betroffen wären vor allem die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen.

Dramatische Szenarien für Hersteller und Zulieferer

"Rund 640.000 Fahrzeuge werden jährlich aus Europa in die USA exportiert - Abhängig vom Szenario könnten die Zölle zu Umsatzverlusten zwischen 3,2 und 9,8 Milliarden US-Dollar auf Herstellerebene führen, was sich wiederum auf die europäischen Zulieferer auswirken würde", erklärt Nils Kuhlwein, Partner bei Kearney. Seine Untersuchung beleuchtet zwei Szenarien: Entweder die Zölle werden vollständig an US-Konsumenten weitergegeben, was die Nachfrage erheblich dämpfen könnte, oder die Hersteller tragen die Kosten zunächst selbst und wälzen sie später auf die Zulieferer ab. Beides würde schwerwiegende Folgen für die Branche haben.

Massive Umsatzverluste drohen

Im schlimmsten Fall könnten die Zölle zu Umsatzverlusten von bis zu 9,8 Milliarden US-Dollar führen. Besonders brisant: Eine Preiserhöhung von 10 Prozent könnte die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen um bis zu 30 Prozent einbrechen lassen. Insgesamt könnten bis zu 185.000 Fahrzeuge weniger verkauft werden, was einem Umsatzverlust von bis zu 13,7 Milliarden US-Dollar entspricht.

Zulieferer unter Druck

US-Zölle auf europäische Autos würden sich nicht nur auf die Fahrzeughersteller, sondern auch auf ihre Zulieferer negativ auswirken. Kearney schätzt, dass die Umsatzverluste in der Zulieferkette zwischen 1,9 und 7,3 Milliarden US-Dollar liegen könnten, abhängig davon, wie viel der Kosten weitergegeben wird. Diese Verluste könnten bis zu 25.000 Arbeitsplätze in Europa gefährden. Zulieferer müssen sich auf harte Verhandlungen vorbereiten, um mögliche Preissteigerungen abzufedern und ihre Profitabilität zu sichern.

Strategische Anpassungen in Sicht?

Die geplanten US-Zölle könnten das Marktgefüge nachhaltig verändern und die europäischen Hersteller und Zulieferer dazu bringen, ihre Strategien neu auszurichten. Produktionsverlagerungen von Herstellern und Zulieferen in die USA sind eine denkbare Option.

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